Vereinsbericht: Rapid Polska Linz

Ein Aufstieg der Anfang vom Ende?

Am letzten Spieltag der 4. Saison hat es Rapid Polska Linz doch noch geschafft. Der Aufstieg wurde, wie schon in der Vorsaison, erst am letzten Spieltag fixiert. Diesmal ließen die Mannen von Teammanager Conker rein gar nichts anbrennen und gewannen sicher mit 2:0 auswärts bei den Pokémonsammlern. Ausnahmsweise ist das Herzinfarktrisiko für den Manager wieder gesunken.

Nach einer miserablen Hinrunde, der mit Abstand schlechtesten Halbsaison in der Vereinshistorie von Rapid PL (9 Punkte), folgte eine im Großen und Ganzen erfreuliche Rückrunde. Es wurden 6 der Matches gewonnen und somit 18 Punkte geholt, damit um 4 mehr als im Vergleichszeitraum der 3. Saison. Wehrmutstropfen waren die vermeidbare Niederlage gegen FC Barcelueni auswärts (0:1) und die neue Rekordniederlage gegen Lamdas Vienna Sausages, die das Debüt des neuen Trainers Mika Vogenthaler gehörig mit einem 6:0 versalzten.

Dennoch wurde trotz nur 27 Punkten und einer gar negativen Tordifferenz (- 5) mit 3 Punkten Vorsprung der 4. Austieg en suite laut Tabelle souveräner erreicht, als in der 1. Unterliga/23, wo nur die Tordifferenz den Ausschlag zugunsten der Grün-Weiß-Roten gegenüber dem FC Viola gab.

Für den Aufschwung in der Rückrunde war sicherlich neben der Leistungsexplosion von Stürmer Tom Kremer (8 Saisontreffer), der komplette Umbau des Mittelfeldes ein Grund, sogar eingehend mit einer wesentlichen Verjüngung. In der Hinrunde konnte der pensionsbedingte Abgang von Florian Keiffenheim in keinster Weise kompensiert werden. Adi Meschlucke erwies sich nicht als die erhoffte Verstärkung und musste nach der Hinrunde das Team verlassen, selbst Holger Kretzer musste im Alter von 28 Jahren gegen Mitte der Rückrunde gehen, er war zwar an den 3 bisherigen Aufstiegen wesentlich beteiligt, konnte sich jedoch in keinster Weise weiterentwickeln. Von einem Fixpunkt in der Mannschaft ist er zu einem Schwachpunkt geworden.

Die beiden Verpflichtungen in der Saisonhälfte, Adalbert Dombrowski und Kevin Flynt (Ersterer um die Vereins-Rekordtransfersumme von 269.300), fügten sich gut ein und stabilisierten das Mittelfeld. Doch die Überraschungen sind die Jugendspieler, die ins kalte Wasser geworfen, zu Leistungsträgern avancierten. Trotz fehlender Erfahrung führten Marc Maquart (21) und Tobias Mauer (17) RPL vom Abstiegs- zum Aufstiegsrang.

Für die 2. Oberliga reichte es also. Doch aus dem Umfeld werden viele Stimmen laut, die behaupten, dass der Aufstieg sich höchst negativ auswirken würde. Kurzerhand wurde in der letzten Saison der Umbau begonnen und er ist noch längst nicht vollzogen. Vor allem in der Verteidigung werden höchstwahrscheinlich nun die gravierendsten Probleme auftreten.

Abwehrchef und Ruhepol Timo Gruel hing seine Fußballschuhe an den Nagel. Er wird in jeder Hinsicht fehlen und scheint derzeit nicht ersetzbar zu sein. Es wird gerätselt, wer die vakanten Stellen in der Abwehr neben Julian Stump und Alfred Probst, übernehmen sollen. Selbst ob die beiden oberligatauglich sind, darüber wird gemunkelt. An einigen der vielen Gegentore in der letzten Saison waren sie nicht ganz unbeteiligt. Auch der Toptorschütze der letzten Spielzeit, Tom Kremer, zieht sich aus dem Fußballsport zurück. Ihn soll endlich das ewige Talent Patrick Koepke beerben, der nun sich eindeutig zu einem Angreifer entwickelt hat.

Geld für die derart notwendigen Verstärkungen für die 1. OL ist nicht vorhanden. Alles wurde in den Transfer des erfolgreichen Trainers mit finnischen Wurzeln, Mika Vogenthaler, verpulvert. Nach 3 Aufstiegen wurde Giovanni Reisenauer unverständlicherweise einfach der Stuhl vor die Türe gesetzt. Gerade zu einem Zeitpunkt, als sich Rapid PL in der 1. OL akklimatisiert hat und gegen Anfang der Rückrunde die erste Siegesserie (9 Punkte) der Saison startete, die nach dem Trainerwechsel jäh mit der Rekordniederlage (0:6) gestoppt wurde. Unter Reisenauer wurde selbst der Tabellenzweite, der 1. FC Manuel auswärts im Zuge der größten Sensation der Vereinsgeschichte, 3:0 gedemütigt.

Manager Conker, der als Handlungstreibender hinter dem Trainerwechsel stand, wurde im Anschluss bis zum Aufstieg teilweise wüst von den Fangruppen im eigenen Stadion beschimpft. Er kommentierte den Grund für die Ablöse von Reisenauer einzig allein mit einem "Ich habe das Team beobachtet. Es schlief geradezu in den Trainings. Da ging nichts mehr weiter. Mir blieb, leider muss ich betonen, nichts anderes übrig..." Offiziell wurde von einer einvernehmlichen Trennung und Einigung auf beiden Seiten gesprochen, doch es sind auch sicherlich einige der nicht mehr verfügbaren Scheine im Zuge der Kontraktauflösung in die Taschen von Reisenauer geflossen.

Somit ist nun kein liquides Material da und die Fans wurden wieder laut und proben den Aufstand. Fansprecher der RPL 04 Ultras, Adolf Proletowski: "Da Konka, dieses Oar*zensiert*loch is an oim schuid. Mia wean' sicha o'steign, weil da Wappla unsan perfekten Traina aussigschmissn hot. Mia woin san Kopf!"

Angeblich steht der Teammanger momentan nach mehreren Morddrohungen unter Polizeischutz. Schwere Zeiten und Ratlosigkeit in der Vereinsführung von Rapid PL...